Datenpanne bei Phonak

Im Zuge einer Mitte Mai von Phonak verschickten Einladung zu dem Online-Seminar „Der heiße Draht zu Ihren Kunden – hilfreiche Tipps für die telefonische Kundenaktivierung“ ist versehentlich eine Liste mit Kundendaten an die entsprechende Email gehängt worden. Die Einladung ging an 90 Hörakustik-Betriebe in einem einzelnen Verkaufsgebiet von Phonak im Süden Deutschlands.

Veröffentlicht am 05 Juni 2020

Datenpanne bei Phonak

Das Seminar fand am 28. Mai statt und wurde von dem Leiter Key Account Management bei Phonak, Sebastian Klute, dem Phonak-Marketingleiter Steffen Kohl sowie dem Trainer Michael Kienzle durchgeführt, weswegen die Dateibezeichnung auch den Namen „Kienzle“ enthielt.

„Aus der Kundenliste sollten die E-Mail-Adressen der anzuschreibenden Kunden für den Versand kopiert werden“, heißt es seitens Phonak. Nur ist diese Liste dann „versehentlich“ mit eben dieser Mail verschickt worden. Die Liste gibt Aufschluss darüber, welcher Betrieb aus dem betreffenden Verkaufsgebiet in einem bestimmten Zeitraum welches Volumen in Fellbach eingekauft hat. Auch die Anzahl der Betriebsstätten sowie eine Telefonnummer sind zu sehen. Preise, Gerätetypen oder Rabatte sind in der Liste, die auch der Redaktion der Audio Infos vorliegt, nicht ersichtlich.

Noch am selben Abend sind sämtliche Adressaten von Martin Heierle, dem Geschäftsführer der Sonova Deutschland GmbH, angeschrieben und „mit einer persönlichen Entschuldigung“ darum gebeten worden, die Mail samt der Liste zu löschen. Dennoch verbreitete sich die Liste.

„Diskretion ist uns allen sehr wichtig. Trotzdem ist uns in einem süddeutschen Verkaufsgebiet hierbei ein Missgeschick unterlaufen, über das in den letzten Tagen im deutschen Hörgerätemarkt gesprochen wird“, schreibt Martin Heierle in einem am heutigen Freitag ausgesendeten Brief an die betroffenen Betriebe. „Wir bedauern diesen Vorfall sehr und bitten gleichzeitig um Verständnis dafür, dass uns dieser Fehler unterlaufen ist, dies tut uns leid. Wir haben aus diesem Fehler gelernt.“

Als Konsequenz hat man bei Phonak „entsprechende Maßnahmen getroffen, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt“. Die Mitarbeiter würden „schon seit vielen Jahren“ regelmäßig bezüglich Compliance und Datenschutz geschult, heißt es seitens Phonak weiter. Darüber hinaus werden nun alle Dokumente, die sensible Daten beinhalten, zusätzlich gesichert und alle Mitarbeiter „aufgrund dieses Vorfalls erneut für dieses Thema sensibilisiert“.