Erkenntnisse, Ausblicke und eine Geburtstagsfeier – Das achte Oticon Symposium (Teil 2)

Am Nachmittag wird die Kost etwas leichter. So folgen auf die Vorträge von Professor Dr. Torsten Dau über „Kognitiv gesteuerte Hörsysteme“ und Professor Dr. Jonas Obleser über „Psychologische und neurobiologische Einflüsse auf unser Hörerleben“ nun Beiträge über die „Herausforderung Inklusion bei Hörschädigung“ sowie über das „Gehirn vs. Künstliche Intelligenz – gemeinsam zu neuen Ideen“. 

Veröffentlicht am 13 Februar 2020

Erkenntnisse, Ausblicke und eine Geburtstagsfeier – Das achte Oticon Symposium (Teil 2)

Dazwischen wird Buchautor Thomas SĂŒnder ĂŒber die Entstehung des Hörens sprechen. Aber alles der Reihe nach.

Herausforderung Inklusion bei HörschÀdigung
Die Mittagspause des Oticon Symposiums nutzen viele Besucher nicht nur, um sich fĂŒr den Nachmittag zu stĂ€rken. Einige haben sich lange nicht gesehen, andere sich eben erst kennengelernt. Man kommt ins GesprĂ€ch. Das ungezwungene Miteinander zwischen Inhabern, Mitarbeitern, ReprĂ€sentanten von Gemeinschaften und natĂŒrlich dem Oticon-Team zeichnet die Veranstaltung beinahe ebenso aus wie die VortrĂ€ge.

ZurĂŒck am Platz im großen Saal des Curio Hauses in Hamburg erwartet einen der dritte Vortrag des Tages. „Herausforderung Inklusion bei HörschĂ€digung“ lautet das heutige Thema von Professor Dr. Annette Limberger.

„Ich behaupte, sie ist eine der wenigen, wenn nicht die einzige Wissenschaftlerin in Deutschland, die Audiologie von der Pieke auf gelernt hat“, so Horst Warncke in seiner Anmoderation. Annette Limberger ließ sich zunĂ€chst als Audiologie-Assistentin in einer Klinik ausbilden. Darauf absolvierte sie eine Ausbildung zur HörgerĂ€teakustikerin, anschließend studierte sie Humanmedizin in TĂŒbingen. Es folgte die Ausbildung zur FachĂ€rztin fĂŒr Phoniatrie und PĂ€d-Audiologie. Seit 2007 ist Limberger an der Hochschule Aalen tĂ€tig, wo sie 2016 die Leitung des Studiengangs Hörakustik/Audiologie ĂŒbernahm. DarĂŒber hinaus ist sie die aktuelle PrĂ€sidentin der deutschen Gesellschaft fĂŒr Audiologie.

„FĂŒr mich ist das heute auch ein StĂŒck weit ein Heimkommen“, eröffnet Annette Limberger mit Blick auf die ĂŒber 300 Besucher des Symposiums. Die allermeisten von ihnen sind Hörakustiker. Ihr Vortrag werde „in eine ganz andere Richtung“ gehen, kĂŒndigt sie an.

„Integration meint eher, eine begrenzte Gruppe in die Allgemeinheit zu bringen, wĂ€hrend wir bei der Inklusion eine Gruppe eher als Teil des Ganzen sehen wollen“, erklĂ€rt Annette Limberger. Nach der 2008 in Kraft getretenen Behindertenrechtskonvention (BRK) der Vereinten Nationen (UN) gilt Inklusion als Menschenrecht. „Die Frage ist nur: Wie setzt man das um?“, so Limberger.

FĂŒr die Umsetzung der BRK hat Deutschland 2011 einen „Nationalen Aktionsplan“ verabschiedet, 2016 wurde der aktualisiert. Ziel des Plans ist, dass alle Menschen – egal wie sie sind – voll in die Gesellschaft integriert sind, so dass man nicht unterscheiden kann, wer eine Behinderung hat und wer nicht, erklĂ€rt Limberger.

Einen Behinderungsgrad von 50 % oder mehr – erst dann gilt man als schwerbehindert – bekommt man allerdings nur bei einer hochgradigen Schwerhörigkeit zugesprochen. Mit einer mittel- oder leichtgradigen Hörminderung gilt man nicht als schwerbehindert – als schwerhörig hingegen schon.

Etwa 13 % der Bevölkerung in Deutschland sei schwerhörig, schĂ€tzt Annette Limberger. Dazu kommen rund 18.000 Gehörlose, von denen 70 % auf GebĂ€rdensprache angewiesen sind. Letzteres werde sich wegen der FrĂŒherkennung und -versorgung kĂŒnftig zwar Ă€ndern. Dennoch besteht mit Blick auf Schwerhörige und Gehörlose großer Handlungsbedarf. Das offenbare auch eine Umfrage, die sie mit ihrem Team von der Hochschule Aalen bei sich im Ostalbkreis durchfĂŒhrte.

Der Handlungsbedarf zieht sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche, von der Schule ĂŒber die Ausbildung oder das Studium und das Arbeitsleben bis hin zur Freizeitgestaltung und Barrierefreiheit in den Medien. Als Hörakustiker könne man im Übrigen „einen wertvollen Beitrag leisten“, indem man aufklĂ€rt, welche technischen Hilfsmittel bereitstehen. Zudem könne man Hallen oder auch Pflegeheime mit Induktionsanlagen ausstatten. Apropos: Viele BetroffenenverbĂ€nde forderten, berichtet Limberger, die Induktionsschleife weiter am Leben zu erhalten, bis alternative Technologien wirklich einwandfrei funktionieren. Und auch eine grĂ¶ĂŸere Verbreitung sowie eine deutlichere Kennzeichnung, dass es vor Ort eine Induktionsanlage gibt, sind gewĂŒnscht.

Großen Handlungsbedarf sieht Annette Limberger auch im Bereich Bildung. So besuche nur eine Minderheit der schwerhörigen Kinder eine Regelschule, 75 % schaffen dabei den Hauptschulabschluss. Der Anteil der schwerhörigen und gehörlosen Abiturienten lag 2013 bei unter 10 %. Ob es in Anbetracht dessen so sinnvoll ist, das Ziel zu verfolgen, sonderpĂ€dagogische Einrichtungen abzuschaffen, bezweifelt Limberger.

In der Arbeitswelt sehe es nicht besser aus. Gerade „30 % der von uns Befragten halten ihren Arbeitsplatz fĂŒr hörgeschĂ€digtengerecht“, berichtet Limberger. Die Erwerbslosenquote bei Menschen mit BeeintrĂ€chtigung ist doppelt so hoch wie bei Menschen ohne BeeintrĂ€chtigung. DarĂŒber hinaus verdienen Schwerhörige im Schnitt weniger als Normalhörende – und Gehörlose verdienen noch mal weniger als Schwerhörige. Als Betroffener erfahre man außerdem generell eher weniger RĂŒcksichtnahme. Auch mehr untertitelte TV-Sendungen vor allem bei den privaten Sendern seien erwĂŒnscht, genau wie Vereine mit einem Schwerpunkt fĂŒr Schwerhörige.

All das seien Zeichen, dass „man es hier mit einer unsichtbaren Behinderung zu tun hat“, resĂŒmiert Annette Limberger. In puncto Inklusion gibt es also noch viel zu tun.

Vom lautlosen Urknall zum Hören

Der nĂ€chste Redner habe „praktisch Audiologie studiert, ohne an einer UniversitĂ€t eingeschrieben gewesen zu sein“, kĂŒndigt Horst Warncke an. Bevor Thomas SĂŒnder in das Thema Hören eintauchte war er ein erfolgreicher DJ auf Hochzeiten. Zudem schrieb er das Ratgeberbuch „Wer Ja sagt, darf auch Tante Inge ausladen“. 2016 beendete die Diagnose Morbus MeniĂšre seine DJ-Karriere, seitdem beschĂ€ftigt er sich intensiv mit dem Gehör und mit Hörsystemen. Im Februar 2019 veröffentlichte er zusammen mit Dr. Andreas Borta das Buch „Ganz Ohr – Alles ĂŒber unser Gehör und wie es uns geistig fit hĂ€lt“. In seinem Vortrag „Ganz Ohr“ auf dem Symposium wird er ĂŒber die Entstehung des Hörens sprechen, ĂŒber Sprache und Musik sowie darĂŒber, warum unsere Ohren eigentlich altern.

Wo liegen die UrsprĂŒnge der HörfĂ€higkeit? Auf der Suche nach der Antwort geht Thomas SĂŒnder zurĂŒck bis zum Urknall. Wobei: Einen Knall kann es vor 13,8 Milliarden Jahren nicht gegeben haben. Es gibt schlicht noch keine AtmosphĂ€re, in der sich Schall hĂ€tte ausbreiten können. Und auch auf der Erde bleibt es erst mal lange still. Ohnehin beginnt das Hören unter Wasser, so Thomas SĂŒnder. Quallen, die vor 540 Millionen Jahren in den Ozeanen leben, haben bereits Haarzellen, die ihnen ermöglichen, sich zu orientieren. Hören können Sie allerdings noch nicht.

Das Hören kommt, so SĂŒnder, wohl vor etwa 400 Millionen Jahren auf, und zwar bei Quastenflossern. „Die hatten Hörwarzen, primitiver als unser Innenohr, aber die konnten damit hören“, berichtet der Buchautor.

Als Tiere wie der Tiktaalik, ein amphibienartiger Fisch, schließlich beginnen, auch an Land zu leben, sind sie hier wegen der im Vergleich zum Wasser dĂŒnneren Luft zunĂ€chst noch schwerhörig. Aber der Tiktaalik hat Spritzlöcher, durch die er atmet. Aus denen sei mit der Zeit der Gehörgang geworden, meint SĂŒnder. Reptilien wiederum legen ihren Kiefer auf den Boden, um Schall wahrzunehmen. Im Laufe der Zeit entwickelt sich ein Teil des Kiefers, der fĂŒr seine eigentliche Funktion nicht mehr gebraucht wurde, wohl zum SteigbĂŒgel. „Und so waren die Tiere im Laufe der Zeit an Land plötzlich nicht mehr schwerhörig“, erklĂ€rt SĂŒnder. Das Ohr ist also als eine Entwicklung bei Fischen und Reptilien zu sehen, resĂŒmiert er.

Die zweite Voraussetzung fĂŒr das Hören ist das Gehirn. Das Hadrocodium, das vor 195 Millionen Jahren auf der Erde lebt, hat – bei einer GesamtgrĂ¶ĂŸe von 2 cm – bereits ein voll ausgeprĂ€gtes Gehör, berichtet SĂŒnder. Zudem verfĂŒgt es, im VerhĂ€ltnis zum Körper, ĂŒber die grĂ¶ĂŸte Hirnmasse aller Tiere. Sein Gehirn nutzt das nachtaktive Hadrocodium wohl dafĂŒr, die Umgebung zu analysieren und Feinde wahrnehmen zu können.

Und wie entsteht seinerzeit Sprache? Die fĂŒr das Sprechen notwendigen Hirnareale werden durch die Herstellung erster Werkzeuge wie dem Faustkeil ausgebildet, so SĂŒnder. Etwa 700 000 Jahre ist das her. Bleibt die Frage, wofĂŒr diese Areale zuerst genutzt werden: FĂŒr Sprache? FĂŒr Gesang? „Das sogenannte Wiegenlied gibt es in allen Kulturen und Sprachen“, berichtet Thomas SĂŒnder. Der Überlebensvorteil: stille, schlafende Babys locken durch Weinen keine Fressfeinde an. Zudem sei der Kontakt zu den Babys ĂŒber die Sprache generell sehr wichtig. Gesang respektive Musik birgt aber noch einen weiteren Vorteil: Sie bringt Menschen zum Tanzen, ĂŒbrigens eine einzigartige Gabe im gesamten Tierreich – und durch RhythmusgefĂŒhl lassen sich KrĂ€fte synchronisieren. „Ohne RhythmusgefĂŒhl hĂ€tten Bauwerke wie die Pyramiden nie gebaut werden können“, fasst Thomas SĂŒnder zusammen.

Und warum altern nun unsere Ohren, wo sich Zellen doch sonst neu bilden können? „Nur die Nerven und die Haarzellen erneuern sich nicht“, konstatiert Thomas SĂŒnder. FĂŒr die Evolution sei es allein wichtig, dass der Mensch genug Zeit hat, Nachwuchs in die Welt zu setzen und diesen großzuziehen. „Danach ist ihr egal, was mit unseren Ohren geschieht“, sagt Thomas SĂŒnder. Zudem werden wir heute Ă€lter als je zuvor. Und obendrein leben wir seit Beginn der Industrialisierung in einer immer lauter werdenden Welt. „Das auszuhalten, dafĂŒr sind die Haarzellen nie gebaut worden“, sagt er. Die Evolution hat also keine Antwort auf Verschleiß.

Computer lernen, Menschen verstehen

Den fĂŒnften und letzten Vortrag des achten Oticon Symposiums hĂ€lt Dr. Henning Beck. „Gehirn vs. KĂŒnstliche Intelligenz – gemeinsam zu neuen Ideen“, zu diesem Thema wird der Neurowissenschaftler heute sprechen. Er studierte Biochemie in TĂŒbingen und schrieb seine Dissertation am Hertie Institut fĂŒr klinische Hirnforschung, ebenfalls in TĂŒbingen, sowie am Institut fĂŒr physiologische Chemie in Ulm. Weitere AbschlĂŒsse folgten, darunter ein internationales Diplom im Bereich Projektmanagement an der UniversitĂ€t von Kalifornien in Berkeley. DarĂŒber hinaus wurde er 2011 Bundessieger im Science Slam, 2012 Deutscher Science Slam Meister.

„Ein Gedanke in unserem Kopf, was ist das? Wie kommen wir ĂŒberhaupt auf gute Ideen? Und was zeichnet sie aus? Was unterscheidet ein menschliches Gehirn von kĂŒnstlicher Intelligenz? Und wie können wir das nutzen, um auch kĂŒnftig auf gute Ideen zu kommen?“ Das sind Fragen, die Dr. Henning Beck umtreiben.

Auf die Frage, was die wichtigste Ressource unserer Zeit ist, antworteten viele: Daten. „Das hört man immer wieder“, sagt Beck. „Aber Daten haben noch nie die Welt verĂ€ndert. Das machen Menschen mit ihren Ideen.“ Daten könne man zudem messen, Ideen und Wissen nicht. Und so reichen Daten auch nicht, um zu beschreiben, was im Gehirn vorgeht, wenn es denkt, meint der Hirnforscher. Überdies mahnt er, Informationen nicht mit Wissen zu verwechseln. Informationen kann man googlen, Wissen und Ideen sind hingegen das, was im Kopf passiert, wenn man die Art, wie man denkt, Ă€ndert. „Und das wird auf absehbare Zeit nicht von kĂŒnstlicher Intelligenz ersetzt werden“, stellt er gleich zu Beginn klar. Im Kopf könne beim Denken binnen einer Sekunde alles passieren, schiebt er nach. In einem Computer nicht.

Dem entgegen steht die Rechenleistung eines Computers. 3,4 Milliarden Operationen pro Sekunde schaffe einer, das menschliche Hirn gerade mal 500. Und auch in puncto Fehlerquote sind Computer den Menschen klar ĂŒberlegen. Jedoch arbeitet ein Gehirn nach einem anderen Prinzip: Es legt eine Information nicht in sich geschlossen irgendwo ab, sondern ruft sie per Zusammenspiel von Nervenzellen ab. Damit gibt es fĂŒr nur einen Gedanken „unfassbar viele Möglichkeiten, als Muster, als Zustand abgebildet zu werden“, erklĂ€rt Beck. Bei 80 Milliarden Zellen im Gehirn, die alle mit 10.000 anderen Zellen verknĂŒpft sind, gibt es theoretisch 10 hoch 241 Billionen Möglichkeiten – weit mehr als es Atome im Universum gibt. Und das in nur einem Moment. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich so viele Dinge merken könnte. „Deswegen denken wir mit einem Trick“, erklĂ€rt Henning Beck. „Wir nennen das Konzeptdenken oder Kategoriedenken.“

KĂŒnstliche Intelligenz kann das nicht. WĂŒrde man einem selbstlernenden Algorithmus Millionen Bilder von StĂŒhlen zeigen, wĂ€ren fĂŒr ihn mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 % Objekte mit vier Beinen, Lehne und SitzflĂ€che StĂŒhle. Er wĂŒrde nicht einfach Dinge, auf denen man sitzen kann, fĂŒr StĂŒhle im weitesten Sinne halten. Das menschliche Gehirn hingegen schon. Computer lernen, Menschen verstehen, erklĂ€rt Beck. Und Verstehen bedeutet, dass man etwas auch in neue ZusammenhĂ€nge stellen kann. „Diese FĂ€higkeit ist das, was wir Wissen nennen“, sagt er. Lernen allein reicht dafĂŒr nicht aus.

Will man nun eine gute Idee entwickeln, sind zwei Dinge wichtig: Verstehen, um was es geht – und Fragen stellen. Wichtig bei der Entwicklung von Ideen ist außerdem, eine Vielfalt zu erzeugen, um sich dann darĂŒber auszutauschen und zu schauen, was klappt und was nicht. Dabei gebe es auch kein richtig oder falsch. „Wenn du die Welt verĂ€nderst, gehst du dahin, wo noch keiner war“, sagt Henning Beck. „Da gibt es nur ein Ausprobieren oder machen. Nur so wird man erfahren, ob etwas funktioniert.“ Fehler sollten einen dabei nicht abschrecken. „Fehlerfreiheit ist kein Alleinstellungsmerkmal des Menschen“, so Beck. „Jede TĂ€tigkeit, an die man ein ‚effizienter machen‘ dranheften kann, kann prinzipiell von einer Maschine ĂŒbernommen werden.“ Das Denken in Konzepten und ZusammenhĂ€ngen fĂ€llt nicht darunter, genau wie das Vermitteln einer Idee.

Aufpassen sollte man allerdings darauf, nicht in Denkmustern gefangen zu sein. Sonst werden sich Ideen kaum von dem unterscheiden, was bereits da ist. Und die dann zum Erfolg zu fĂŒhren, könnte aufwendig werden. „Entweder man kommt mit etwas radikal Neuem, was sich durchsetzt, oder man ist billiger als die Konkurrenz oder man gibt viel Geld fĂŒr Werbung aus“, so Henning Beck. Die Welt aber wird denen gehören, die etwas ausprobieren und die in der Lage sind, diese neuen Ideen zu vermitteln.

Was man dabei außerdem berĂŒcksichtigen könnte: Menschen kaufen eher keine Produkte oder die Features eines Produktes. „Menschen kaufen Ideen oder die Zugehörigkeit zu einer Idee. Oder sie kaufen Lösungen“, stellt Beck klar. „Auch fĂŒr guten Service zahlen Menschen Geld. Und die Art, wie man ein Produkt prĂ€sentiert und es pflegt, erhöht die Kundenbindung.“
Die nĂ€chste Idee, die etwas verĂ€ndert, beendet Henning Beck seinen Vortrag, werde in jedem Fall von Menschen stammen, nicht von kĂŒnstlicher Intelligenz. Da ist er sich sicher. Und zwar gerade weil Menschen langsamer sind als Maschinen, fehlerhafter, vergesslicher und sie sogar aktiv ihre Erinnerungen verfĂ€lschen. DafĂŒr tauschen sie sich aus, sammeln Feedback und lernen aus ihren Fehlern. Und sie verstehen die Welt, statt sie nur zu analysieren. „Das ist unsere StĂ€rke, die wir nutzen sollten. Denn das ist genau das, was uns zu Menschen macht.“
Seinen Ausklang findet das achte Oticon Symposium mit der Geburtstagsfeier zu 50 Jahren Oticon in Deutschland. Und dafĂŒr geht es noch mal hoch hinaus, im wahrsten Sinne des Wortes. Auf dem Panorama Deck des Emporio Towers erwartet die GĂ€ste nicht nur ein fantastischer 360°-Blick ĂŒber Innenstadt und Alster. Auch die Band Max and Friends spielt auf, es gibt Fingerfood sowie ein Dinner, GetrĂ€nke, eine Show des iPad-Magiers Christoph Wilke und jede Menge GesprĂ€che – und vielleicht auch einige spannende Ideen. Die Voraussetzungen dafĂŒr sind jedenfalls da.

In der gleichen Rubrik