placing-you.de – ein Update

Anfang Mai vergangenen Jahres startete das Job-Vermittlungsportal placing-you.de seinen Betrieb. Inzwischen sieht sich das Start-up bei der Arbeitsplatzvermittlung in der Hörbranche als Marktführer. Darüber hinaus wurden die Angebote des Portals mittlerweile erweitert. 

Veröffentlicht am 10 Mai 2018

placing-you.de – ein Update

Wir sprachen mit Daniel Maron, einem der beiden Gründer, über den gelungenen Start sowie die neuen Angebote auf placing-you.de

Herr Maron, seit wir Sie zum Start von Placing You im März vergangenen Jahres gesprochen haben, hat sich Ihre Online-Job-Vermittlung prächtig entwickelt. Geben Sie uns doch bitte ein Update!

Als wir damals sprachen, hatten wir noch gar keine richtige Seite, sondern nur eine Art Pro-Forma-Gerüst. Inzwischen haben wir eine durch und durch professionelle Seite. Und mit der sprechen wir – das ist für uns sehr wichtig – vom 16-jährigen Auszubildenden bis zum 60-jährigen Inhaber alle an. Die Seite ist intuitiv und einfach bedienbar. Und eine Besonderheit ist sicherlich, dass man bei uns die angebotenen Gehälter und Preise sehen kann. Das ist bei Headhuntern und Personalvermittlern bekanntlich nicht der Fall. Dafür haben wir viel Lob erhalten, was ich natürlich immer an meinen Mitgründer Mathis Haane weiterleite.

Sie bieten Arbeitnehmern an, über Placing-You.de anonym einen Arbeitsplatz zu finden. Dazu kommen diverse Unternehmen, die ihrerseits offen nach Personal suchen. Wie können Sie beide Seiten überzeugen, bei Ihnen sozusagen Kunde zu werden?

Da muss man zwischen Unternehmen, die natürlich unsere Kunden sind, und Arbeitnehmern, die eher unsere Nutzer sind, differenzieren. Arbeitnehmer erreichen wir oft über Mund-zu-Mund-Propaganda. Bei denen kommt unsere Idee einfach gut an. Das spiegelt sich übrigens auch in unseren Bewertungen. Wir haben, Stand heute, 120 Bewertungen und 4,97 Sterne. Bei den Arbeitgebern, also den Unternehmen, haben uns einige hingegen sicherlich erst mal mit Vorsicht genossen. Schließlich müssen die bei uns zum Beispiel das Gehalt, das sie ihrem neuen Arbeitnehmer zu zahlen bereit sind, offenlegen und sich offen zeigen – ohne wenn und aber. Diese Bedenken konnten wir durchaus nachvollziehen. Also überlegten wir, wie es uns gelingen könnte, auch diese Unternehmen zu gewinnen.

Sie sprechen davon, dass Sie nun auch Unternehmen die Möglichkeit bieten, bei Ihnen anonym Jobs anzubieten?

Richtig. Hier sprechen wir aber klar die Empfehlung aus, das nur zu tun, wenn man zum Beispiel vorhat, einem Mitarbeiter zu kündigen, der aber noch nichts davon weiß. Oder wenn man expandieren will. So etwas kündigt man ja auch nicht unbedingt vorher an.

In unserem Gespräch im März 2017 sagten Sie, dass Sie sehr großen Wert auf Transparenz legen. Ist dieses Angebot, das Sie den Unternehmen nun einräumen, für Sie auch ein Abstrich?

Natürlich. Wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht. Zum Beispiel möchten wir nicht, dass ein Arbeitgeber alle seine Jobangebote bei uns anonym einstellt. Nimmt das bei einem Unternehmen überhand, nehmen wir diese Angebote wieder raus. Das würde sonst unsere Grundidee untergraben – auch wenn wir das nun erlauben. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es in bestimmten Fällen nicht anders geht. Aber auch nur dann. Aktuell sehen Sie bei uns zum Beispiel einen Arbeitgeber, der etwa 30 Stellenangebote ausgeschrieben hat, von denen zwei anonym sind. Das halte ich noch für vertretbar.

Sie bieten Ihre Vermittlungsdienste in Richtung der Arbeitnehmer sowohl für Meister und Gesellen als auch für Auszubildende an. Wie erreichen Sie die Arbeitnehmer?

Auszubildende vermitteln wir relativ selten, die erreichen wir wohl noch nicht so gut. Die Arbeitnehmer erreichen wir vor allem über die Sozialen Medien. Insbesondere Facebook ist für uns sehr wichtig. Darum schalten wir dort inzwischen, wie auf Google, auch Werbung. Damit haben wir großen Erfolg. Und auch mit unserer Leihbücherei erreichen wir viele Arbeitnehmer. Für die Bücherei haben wir inzwischen sogar einige Bücher neu gekauft, damit die Leute nicht so lange warten müssen. Darüber hinaus kommt unser Blog sehr gut an. Hier haben wir unter der Leitung von Vivien Streich ein Team von 17 Arbeitnehmern, Akustikern und Optikern, die für uns schreiben. Die tun das freiwillig und, wie ich finde, sehr gut. Die Texte sind ehrlich und nahbar, genau, wie wir uns das gewünscht haben. Außerdem forcieren wir inzwischen die Partnervorstellung stärker.

Sie meinen die Möglichkeit für die Arbeitgeber, sich möglichen neuen Mitarbeitern vorzustellen?

Ja. Aktuell können sich die Unternehmen unseren Nutzern mit einem kurzen Text, einem kleinen Interview und einigen Bildern vorstellen. Das kommt gut an. Das werden wir nun ausbauen und aufhübschen. Außerdem werden wir im Sommer ein Fest veranstalten, zu dem wir Akustiker und Optiker einladen, mit uns ein paar Würstchen und Steaks zu essen, ein paar Biere zu trinken und einen netten Tag zu haben. Damit möchten wir uns für alle nahbar zeigen.

Noch eine Frage zu Ihrem Blog: Sie wollen sich hier auch in Richtung Industrie öffnen. Wie können deren Beiträge, neben denen der Arbeitnehmer, eine Bereicherung für Ihren Blog sein?

Auch wenn wir uns mit dem Thema Personalvermittlung beschäftigen, soll der Blog sich nicht allein diesem Thema unterordnen. Er soll für Akustiker und Optiker einfach wertvolle Informationen bereithalten. Und mit der Industrie möchten wir hier dahingehend zusammenkommen, dass sie bei uns neue Produkte oder Services vorstellen und erklären kann. Wichtig ist uns hierbei vor allem der Stil, in dem die Texte verfasst sind. Der soll anders sein als auf deren eigenen Blogs oder Websites. Die Beiträge sollen nicht wie eine Werbeveranstaltung wirken. Natürlich dürfen Produkte beim Namen genannt werden, keine Frage, aber es darf nicht ausarten.

Damit würden Sie, neben den Provisionen, die Sie von den Arbeitgebern für die Vermittlung von neuen Mitarbeitern erhalten, eine weitere Einnahmequelle generieren …

Diese Quelle wollen wir nicht. Uns geht es allein darum, dass der Blog informativ ist. Würden wir dafür Geld nehmen, dass die Industrie Artikel in unserem Blog veröffentlichen darf, fände ich das persönlich wirklich schlimm. Damit würde nicht nur die Integrität des Blogs verloren gehen, sondern wir würden auch unsere persönlichen Werte verkaufen.

Sie haben angekündigt, in diesem Jahr einen Mitbewerber übernehmen zu wollen. Wen gedenken Sie zu übernehmen?

Den Namen des Unternehmens möchte ich noch nicht nennen. Aber wir werden, das ist schon sicher, einen Mitbewerber übernehmen, indem wir ihn in unser Team aufnehmen. Dadurch werden wir eine weitere Dienstleistung anbieten können, auf die ich hier aber auch noch nicht weiter eingehen möchte. Darüber hinaus erhoffen wir uns natürlich, dass wir die Kunden dieses Mitbewerbers für uns gewinnen können. Die könnten dann, neben den Leistungen dieses Mitbewerbers, auch unsere Services mitnutzen – wenn das für die interessant ist. Es wird also für niemanden ein Nachteil entstehen.

Placing-You.de-Gründer Mathis Haane (li.) und Daniel Maron

Apropos neue Dienstleistunsgangebote: Über Placing-You kann man sich nun auch über die sogenannte kooperierte Selbstständigkeit informieren. Wie ist dieses Angebot zu verstehen?

Eine kooperierte Selbstständigkeit bedeutet für uns, dass ein Arbeitnehmer, der Meister ist, interessiert daran ist, sein eigenes Geschäft zu führen. Diese Person könnte über uns zu einer Person oder zu einem Unternehmen finden, das ihn bei diesem Schritt unterstützt. Der Hintergrund ist der, dass einige unserer Partner merkten, dass es wenig Sinn hat, ein Fachgeschäft an einem an sich guten Standort zu eröffnen, wenn man dort kein Personal hat. Da kann es sich als sinnvoller erweisen, dort ein Geschäft zu eröffnen, wo man gutes Personal hat. Also bieten wir unseren Partnern nun die Möglichkeit, sich auch in dieser Hinsicht Arbeitnehmern präsentieren zu können.

Welche Vorteile sehen Sie darin für den Arbeitnehmer?

Für die Arbeitnehmer hat das den Vorteil, dass sie teilweise erheblich weniger Risikokapital aufnehmen müssen. Außerdem hätten sie eine gute Unterstützung, sei es nun im Marketing, im Vertrieb, im Ladendesign, beim Erstellen des Businessplans oder bei den Gesprächen mit der Bank. Die neu gegründeten Geschäfte würden dann eigenständige Unternehmen und zu einem gewissen Prozentsatz dem Arbeitnehmer gehören und zu dem anderen Satz dem Unternehmen, das ihn unterstützt. Darauf gekommen sind wir, weil wir bei der Registrierung der Arbeitnehmer auch abfragen, ob Interesse an einer Selbstständigkeit besteht. Und Informationen zu einer kooperierten Selbstständigkeit findet man sonst so nicht. Man müsste dazu immer erst an potenzielle Partner herantreten. Bei uns soll es dann so laufen, dass wir interessierte Arbeitnehmer durch einige Fragen leiten, um so ermitteln zu können, welche Partner zu ihnen passen könnten. Und am Ende werden die entsprechenden Modelle genau erläutert, so dass der Arbeitnehmer gezielt Kontakt mit den passenden Unternehmen aufnehmen kann.

Eine weitere Neuheit in Ihrem Angebot wird das „Placing Help“-Portal sein. Was können wir uns darunter vorstellen?

Noch ist das nur eine etwas weiter ausgereifte Idee. Aber ich denke, zum Herbst dieses Jahres werden wir die umsetzen. Es geht darum: Manchmal stellen wir uns Fragen, die wir nicht so schnell beantworten können. Aber vielleicht kann das einer unserer Nutzer. Und so wollen wir über das Help-Portal mit unseren Benutzern interagieren, in dem wir die Fragen in das Portal stellen. Erhalten wir dann eine gesicherte Antwort auf unsere Frage, samt Quellenangabe, bekommt die Person einen vorher ausgelobten Geldbetrag. Dieses Prinzip ließe sich auch auf andere Themen übertragen. Bei komplizierteren Fragen kann der Geldbetrag dann auch mal vierstellig werden.

Herr Maron, wir danken Ihnen für das Gespräch. 

Darf ich noch etwas sagen? Wir möchten uns für die jegliche, bisherige Unterstützung bedanken! Zuerst zu nennen ist hier unser Blog-Team, was Woche für Woche aus ihren Erfahrungen und Ansichten berichtet. Dann natürlich auch den Kunden und Nutzern von Placing-You. Wir erhalten Anregungen zur Verbesserung, Lob und nette Worte. Das Gefühl, wenn jemand über uns einen neuen Job findet und wieder voller Motivation, Passion und Liebe für den Job ist, ist wunderbar! Es ist in etwa zu vergleichen mit dem Gefühl, wenn man als Hörakustiker einem Kunden geholfen hat wieder besser zu hören – einfach wunderbar!

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