Jetzt bewerben: EUHA-Förderpreis 2017

Julia Kahl (ehemals Steinhauer) wurde im Jahr 2016 mit dem ersten Platz des EUHA-Förderpreises ausgezeichnet. Ihr Thema lautete „Untersuchung einer Messmethode zur Evaluierung von drahtlosen Übertragungsanlagen”. Julia Kahl hat nach ihrer Ausbildung zur Hörakustikerin den Bachelorstudiengang Hörakustik an der Fachhochschule Lübeck belegt und 2015 den Abschluss Bachelor of Science der Hörakustik gemacht.

Veröffentlicht am 21 Juli 2017

Jetzt bewerben: EUHA-Förderpreis 2017

Eva Keil-Becker (EKB): Frau Kahl, was war Ihre Motivation, sich für den Förderpreis zu bewerben?
Julia Kahl (JK): Zum einen haben unsere Studiengangsleiter den Förderpreis regelmäßig beworben. Vor allem aber wünscht man sich, dass das Thema der Bachelorarbeit – in die man viel Zeit und Kraft investiert – von der gesamten Branche gesehen bzw. gehört wird.

EKB: Welchen Nutzen haben Sie und andere Hörakustiker von Ihrer Förderpreisarbeit im Alltag?
JK: Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich die Praxistauglichkeit sowie die Realitätsnähe einer Messmethode untersucht. Diese ermöglicht eine sinnvolle und reproduzierbare Einstellung von drahtlosen Übertragungsanlagen. Zudem kann mit Hilfe der Methode der individuelle Nutzen einer drahtlosen Übertragungsanlage messtechnisch nachgewiesen werden. Somit kann man dem Hörbeeinträchtigten selbst, aber auch seinen Angehörigen und möglichen Kostenträgern den Erfolg der Anlage objektiv aufzeigen.

EKB: Was machen Sie inzwischen beruflich, arbeiten Sie weiter an Ihrem Thema?
JK: Seit einem Jahr bin ich Dozentin an der Akademie für Hörakustik. Hier stehe ich weiterhin mit dem Thema meiner Bachelorarbeit in Verbindung. Ich halte Vorträge und schreibe Fachartikel über die Messmethode. Außerdem findet an der Akademie ein Seminar zum Thema „Hörassistenzsysteme“ statt, bei dem ich aktiv mitwirke. Und nicht zuletzt bin ich ein Teil des EUHA-Arbeitskreises Hörakustik.

EKB: Warum lohnt sich die Bewerbung für den Förderpreis?
JK: Als Student sieht man natürlich unter anderem den finanziellen Anreiz in dem Förderpreis. Aber für mich persönlich war das Besondere an dem Preis, dass daraus eine EUHA-Leitlinie entstanden ist. An der Leitlinie „Drahtlose akustische Übertragungsanlagen – Einstellung, Überprüfung und messtechnischer Nachweis des individuellen Nutzens“ mitzuwirken, ist ein tolles Gefühl.

EKB: Haben Sie einen Tipp für die Förderpreisträger 2017?
JK: Liebe Förderpreisträger, berichtet bei den EUHA-Landestagungen über euer Thema! Ich denke, das ist eine einmalige Gelegenheit, die einem hierbei geboten wird. Man lernt viele Menschen der Branche kennen und gewinnt extrem viel an Erfahrung!

Preis
Der Förderpreis der EUHA 2017 wird im Rahmen der Eröffnungsfeier des 62. Internationalen Hörakustiker-Kongresses am 18. Oktober 2017 in Nürnberg verliehen. Die Preise müssen persönlich entgegengenommen werden. Die Preisgelder werden als Einmalzahlung auf das jeweilige Konto der Preisträger überwiesen.
Die Entscheidung darüber, ob eine innerhalb der Frist eingereichte Arbeit der Ausschreibung entspricht und welche von mehreren eingereichten Arbeiten den Vorzug verdienen, trifft eine von der EUHA einberufene Jury. Es können bis zu drei Arbeiten ausgezeichnet werden.

Die Preise sind dabei wie folgt dotiert:

1. Preis: 3.000,00 Euro
2. Preis: 2.000,00 Euro
3. Preis: 1.000,00 Euro

Wer?
Die Ausschreibung für das Jahr 2017 richtet sich an Studierende einer Universität oder Fachhochschule, die innerhalb der letzten 24 Monate ihr Studium abgeschlossen haben. Eingereicht werden können Diplom-, Bachelor-, Master- oder Magisterarbeiten.
Voraussetzung für die Einreichung dieser Arbeiten ist der Abschluss der Gesellenprüfung im Hörakustiker-Handwerk. Die Abschlussarbeit darf keinen Sperrvermerk aufweisen.

Was?
Das Thema der Abschlussarbeit sollte der Rehabilitation bei Verlusten im auditorischen kommunikativen System dienen und ein gewisses Entwicklungspotential beinhalten. Ferner ist ein praktischer Nutzen der Arbeit für die Branche der Hörakustiker Voraussetzung.

Die EUHA legt besonderen Wert auf:
·   die audiologische Anwendbarkeit der herausgearbeiteten Ergebnisse auf Mensch, Verfahren oder Produktion
·   eine Relevanz für die Hörsystemanpassung
·   eine Relevanz für die Kundenbetreuung

Auch Zukunftsorientierung und Originalität der Abschlussarbeiten sind entscheidend für eine erfolgreiche Teilnahme an der Ausschreibung.
Bei der Bewertung wird die audiologische Komponente eine besondere Rolle einnehmen.
Honoriert werden der Mut bei der Wahl des Ansatzes und die Fähigkeit, Themen zu entwickeln und überzeugend darzustellen.

Teilnahmebedingungen
Einsendeschluss für die Arbeiten ist der 15. August 2017.
Sie sind formlos in elektronischer Form an die Geschäftsstelle der EUHA, Postfach 40 06, 55030 Mainz, Deutschland, E-Mail: info@euha.org, zu senden. Den Arbeiten ist ein Lebenslauf beizufügen.

Link zur Ausschreibung:
http://www.euha.org/informationen/foerderpreis/foerderpreis-2017/

Infos zum EUHA-Förderpreis 2017

Die Europäische Union der Hörakustiker e. V. (EUHA) ist ein Zusammenschluss aller derjenigen, die sich auf dem Sektor der Hörsysteme für Schwerhörige betätigen. Der Verband bezweckt die Zusammenführung fachwissenschaftlich und wirtschaftlich interessierter Hörakustiker, Wissenschaftler und interessierter Laien, die im Interesse einer bestmöglichen Versorgung aller Schwerhörigen fachliche Fortbildung und Entwicklungsarbeit betreiben wollen. Zur Förderung des Akustikernachwuchses und seiner Bekanntheit prämiert die EUHAhervorragende, branchenrelevante Abschlussarbeiten.

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