Terzo-Institut veröffentlicht Umfrageergebnisse

Ende März hat das Terzo-Institut Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zum Thema Tinnitus veröffentlicht. Die Umfrage hatte das Institut bei dem noch recht jungen Meinungsforschungsinstitut Civey in Auftrag gegeben. Demnach ist Tinnitus 48,2 Prozent der befragten Deutschen in Zusammenhang mit Hören ein Begriff. 18,8 Prozent der Befragten bezeichneten sich selbst als betroffen.

Veröffentlicht am 01 Mai 2018

Terzo-Institut veröffentlicht Umfrageergebnisse

Viele Befragte hätten allerdings keinen möglichen Zusammenhang einer Hörminderung mit dem unangenehmen Ohrgeräusch gesehen.

Als mögliche Tinnitus-Ursache nannten 57,7 Prozent Stress im Alltag und im Beruf. Nur 12,4 Prozent glaubten, dass ein Tinnitus durch einen Hörsturz oder ein Knalltrauma hervorgerufen werde. Und nur 8,7 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass eine Erkrankung des Gehörs für Tinnitus verantwortlich sei. Keine Verbindung wurde überdies zwischen einer Schwerhörigkeit und einem Tinnitus gesehen. „Damit unterschätzen viele Deutsche in diesem Zusammenhang Beeinträchtigungen des Gehörs“, heißt es hierzu in einer Pressemitteilung des Terzo-Instituts von Ende März.

„Es überrascht nicht, dass viele Menschen zunächst Stressquellen aus dem Alltag mit Tinnitus in Verbindung bringen“, sagt Dr. rer. nat. Juliane Dettling-Papargyris, Leiterin des Terzo-Instituts für angewandte Gehörforschung. Häufig würden auch Ver- spannungen im Nacken und in der Halswirbelsäule oder Erkrankungen wie Diabetes, Arteriosklerose, Herzrhythmusstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Auslöser genannt. „Dabei kann eine Hörminderung der eigentliche Grund für einen Tinnitus sein, wenn die Hörfilter im Gehirn nicht mehr richtig arbeiten und bestimmte Töne infolgedessen dominant in den Vordergrund der Wahrnehmung rücken, so Dettling-Papargyris weiter. Schließlich, so eine verbreitete Regel, würden 80 bis 90 Prozent der an Tinnitus Leidenden gleichzeitig auch einen Hörverlust aufweisen.

Jenen Menschen, die bereits Hörsysteme tragen, sei der Zusammenhang von Hörverlust und Tinnitus denn auch eher bekannt. 34,4 Prozent der Befragten gaben zudem an, Hörgeräte könnten bei der Behandlung des Ohrgeräusches helfen. Nicht-Hörgeräteträger zeigten sich skeptischer. Von ihnen glaubten nur 19,1 Prozent, dass Hörsysteme bei Tinnitus helfen können. Hier sei, resümiert Dettling-Papargyris, die Forschung gefragt, weitere Erfahrungen bei der Behandlung der „Volkskrankheit“ Tinnitus zu sammeln und eine aktivere Aufklärung zu Ursachen, Folgen und Behandlung zu betreiben.

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