Spinnweben können Mikrofone für Hörsysteme verbessern

Experimente an der New Yorker Binghamton State University haben gezeigt, dass Spinnweben die Empfindlichkeit von Miniatur-Mikrofonen, wie sie in Hörsystemen zum Einsatz kommen, erheblich verbessern können. Das proteinhaltige Sekret aus den Spinndrüsen der Webspinnen, mit dem Spinnen ihre Netzwerke weben, ist ein für Luftschwingungen ultrasensitives Material.

Veröffentlicht am 13 Dezember 2017

Spinnweben können Mikrofone für Hörsysteme verbessern

Es kann Luftschwingungen mit einem bislang nicht möglichen Frequenzumfang registrieren und ist zudem für die Richtung, aus dem Schall kommt, sensibler. Bisherige Mikrofone könnten hohe Frequenzen ausreichend gut wiedergeben, sagt Prof. Ron Miles, aber die tiefen Frequenzen gingen größtenteils verloren. Das „Spider Silk Microphone“ soll aber Frequenzen von 1 Hertz  bis 50.000 Hertz wiedergeben können. Das Hörvermögen der Insekten sei viel besser als das der Menschen, weil sie mit ihren Körperhaaren auch die Geschwindigkeit und Richtung der Luft wahrnehmen könnten und nicht bloß ihre Druckschwankungen. Das verbessere das Richtungshören. Die Forscher haben einen Weg gefunden, wie man die Schwingungen des Webmaterials in elektronische Signale verwandeln kann, indem man es mit einer ultradünnen Goldschicht ummantelt und einem Magnetfeld aussetzt. Die Erfindung könnte sich nicht nur für die Mikrofone von Hörsystemen auswirken, sondern auch für die von Smartphones und Tablets etc.

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