Pille statt Hörsystem?

Kommt die Pille gegen Hörverlust? Die beiden in Basel in der Schweiz ansässigen Firmen Strekin und Auris Medical seien, wie das Schweizer Nachrichtenmagazin „10 vor 10“ meldete, jeweils mit ihrem Medikament in der letzten Testphase vor der Zulassung. Beide Präparate sollen Beschwerden, wie sie etwa durch einen Hörsturz verursacht werden, lindern. Hörsysteme würden dann nicht mehr benötigt.

Veröffentlicht am 16 Januar 2017

Pille statt Hörsystem?

Die Firma Strekin setze mit ihrem Medikament in der Stressphase an, bei der die Haarsinneszellen absterben können. So würden die Haarzellen unter Stress mehr Nährstoffe benötigen, erklärt der Schweizer HNO-Arzt und Strekin-Mitbegründer Daniel Bodmer. Mit ihrem Medikament will die Schweizer Firma die Nährstoffzufuhr regulieren. Bei Strekin wittert man bereits, sofern das Medikament zugelassen wird, ein Milliardengeschäft.

Das ebenfalls in Basel beheimatete Unternehmen Auris Medical arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit zehn Jahren an seinem Medikament, das die Haarsinneszellen retten soll. Ähnlich wie Strekin zielt man bei Auris Medical ebenfalls auf den Moment, da die Haarsinneszellen bei Stress durch zu lauten Schall absterben. So soll das Medikament von Auris Medical in die Zellen eindringen und dort die zerstörende Wirkung von zu lautem Schall blockieren, so dass sich die Zellen wieder erholen können.
„Es käme sicherlich einer Revolution gleich, wenn wir Medikamente in der Hand hätten, die wir Patienten mit chronischem Hörverlust verabreichen oder mit denen wir akuten Hörverlust behandeln könnten“, kommentiert Tobias Kleinjung, leitender Arzt der HNO-Klinik Universitätsspital Zürich. „Letztlich müssen wir abwarten, was die Studienergebnisse uns zeigen. Ich bin da zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas skeptisch.“

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