Werner Köttgen mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt

Für seine Leistungen für das Gemeinwohl sowie für die Hörsystemversorgung erhielt der Hörakustik-Meister Werner Köttgen am 15. Januar dieses Jahres das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“. Wir waren bei der feierlichen Überreichung dabei.

Veröffentlicht am 07 Februar 2018

Werner Köttgen mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt

Der 15. Januar war für den Kölner Hörakustik-Meister Werner Köttgen ein großer Tag. Im Spiegelsaal des Schlosses Morsbroich in Leverkusen wurde ihm in Anwesenheit von Marianne Frickel, Jakob Stephan Baschab, Martin Blecker, seiner Frau Christa, seinenKindern Dirk und Katrin, einigen Honoratioren der Stadt Leverkusen und der Presse das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordensder Bundesrepublik Deutschland“ im Auftrag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier von Oberbürgermeister Uwe Richrath überreicht. Er übermittelte ihm auch die Glückwünsche des Bundespräsidenten und des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet. Dann rief er den Anwesenden die Leistungen von Werner Köttgen für das Gemeinwohl und die Hörgeräteversorgung in Deutschland in Erinnerung:

„In der Vorschlagsbegründung zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes heißt es, Sie, geehrter Herr Köttgen, hätten sich durch ihr 40-jähriges Engagement im berufsständischen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben. In der Tat, Sie haben sich dem Hörakustik-Handwerk mit Herz und Seele verschrieben. Durch Ihr ehrenamtliches Engagement in diversen Gremien haben Sie maßgeblich zur Reputation dieses Berufes beigetragen, neben der unternehmerischen Verantwortung, die sie schon früh übernommen haben und bis heute tragen. Schon 1972 übernahmen Sie den 1951 von Ihrem Vater gegründeten Hörakustik-Betrieb in Köln. Darauf basierend haben sie ein weitreichendes Filialnetz mit rund 60 Fachgeschäften in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz geschaffen. Sie beschäftigen mittlerweile 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und jährlich erhalten bei Ihnen bis zu 30 junge Menschen im Rahmen der dualen Ausbildung die Chance, sich eine sichere berufliche Zukunft aufzubauen. Ihnen war immer wichtig, nicht nur im eigenen Betrieb eine qualifizierte Ausbildung sicherzustellen, Sie zeigten Ihr Engagement auch in vielen Gremien des berufsständischen Ausbildungswesens. Angefangen beim Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer zu Köln, über die Akademie für Hörkakustik in Lübeck bis hin zu den bundesweiten Gesellenprüfungsausschüssen. Insbesondere durch Ihr Engagement bei der Fördergemeinschaft Gutes Hören, deren Geschäftsführer Sie sieben Jahre lang waren, haben Sie einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die Bedeutung des Hörens und seine Erhaltung und Wiederherstellung im öffentlichen Leben und Bewusstsein zu verankern. Sie sind auch seit vielen Jahren als Geschäftsstellenleiter in der Forschungsgemeinschaft Deutscher Hörgeräte-Akustiker aktiv und sind zudem eines ihrer Gründungsmitglieder. Dank Ihres Einsatzes konnten viele Forschungsprojekte auf den Gebieten der Audiologie und Hörakustik finanziert werden.

Nicht umsonst heißt es in der Vorschlagsbegründung, die fachliche und ehrenamtliche Reputation und Anerkennung von Herrn Köttgen sei unbestritten, nicht nur im Handwerk der Hörakustiker, sondern auch bei den HNO-Ärzten und den Betroffenen-Organisationen auf Bundesebene. Auch in der Europäischen Union der Hörakustiker, deren Ehrenratsvorsitzender Sie seit 2012 sind, waren Sie seit 1972 ehrenamtlich als Präsidiumsmitglied aktiv und haben die Legitimation des Berufsstandes in Europa vorangebracht und Maßstäbe gesetzt. Ein herausragendes Beispiel dafür ist der jährliche fachwissenschaftliche Kongress der EUHA. Ebenfalls vierzig Jahre lang waren Sie als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger tätig. Die Vorschlagsbegründung zieht deshalb das Fazit, dass Herr Köttgen sich all die Jahre nicht nur für seine Firma engagiert habe, sondern auch bundesweit und europaweit ehrenamtlich für das Hören und die Arbeit der Hörakustiker. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, den Berufsstand der Hörakustiker aufzubauen und im Handwerk zu etablieren. Bis heute gehört er zu einem der ausbildungsstärksten Berufe in der deutschen Wirtschaft. Die Handwerkskammer zu Köln hat Sie, Herr Köttgen, 2009 mit dem Ehrenpreis für Ihre langjährige und zugleich vorbildliche Ausbildung junger Menschen bei dem Wettbewerb „Top Ausbildungsbetrieb“ geehrt. 2014 wurden Sie zudem mit dem Heribert-Späth-Preis der Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk ausgezeichnet.

Familie Köttgen nach der Verleihung. Von links nach rechts: Sohn Dirk, Ehefrau Christa, Werner Köttgen und Tochter Katrin

Heute kommt Ihnen eine weitere Auszeichnung zu, das Bundesverdienstkreuz. Es ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und zugleich die höchste Anerkennung, die von der Bundesrepublik als Zeichen der Würdigung und Wertschätzung der Verdienste für das Gemeinwohl vergeben wird. Es ist eine Auszeichnung, die Sie sich wahrlich verdient haben. Ob es um die Versorgung hörbeeinträchtigter Menschen, um die Förderung fachwissenschaftlicher Forschungsprojekte oder des öffentlichen Hörbewusstseins, um die Berufsausbildung junger Menschen, um die Fortentwicklung und Anerkennung Ihres Berufsstandes geht, auf allen diesen Gebieten haben Sie sich neben der Führung Ihres Unternehmens ehrenamtlich betätigt. Sie haben Ihren Beruf als Berufung empfunden und darin Ihre Lebensaufgabe gesehen. Dieser Einsatz, das darf nicht unerwähnt bleiben, ist ohne Ihre Familie nicht möglich. Es ist von großem Vorteil, dass Ihre Frau Christa ebenfalls den Beruf der Hörakustikerin gelernt hat und immer bereit war, die Leidenschaft für diesen Beruf mit Ihnen zu teilen. Sie ist nicht nur Mitglied der Geschäftsführung Ihres Unternehmens, sie hat ebenfalls mehrere Ehrenämter. Ihre beiden Kinder, Dirk und Katrin, sind dem Vorbild ihrer Eltern gefolgt und haben wie diese den Beruf des Hörakustikers bzw. der Hörakustikerin erlernt. Es ist meines Erachtens der beste Beweis dafür, dass sie alles richtig gemacht haben, und dazu möchte ich Ihnen herzlich gratulieren.“

Nach seiner Rede heftete der Oberbürgermeister die Ordensinsignien Werner Köttgen ans Revers und überreichte ihm danach die vom Bundespräsidenten unterschriebene Verleihungsurkunde. Nach seinen Dankesworten und der Rede von Marianne Frickel lud Werner Köttgen die Gäste in das Restaurant des Schlosses zu einem Mittagessen ein.